Strafplanet Österreich…

…vom Haubenservice zum AirPod-Laufdeppen und vom 4-lagigen Klopapier zur Durchgriffsgefahr

Ötscher, Mariazell, Alpenvorland – klingt nach heiler Welt. Bergpanorama, Wirtshauskultur, Mehlspeisenidyll. Die Realität: ein groteskes Panoptikum, das jedem Kabarettisten das Material für zehn Jahre liefern würde – wenn’s nicht so traurig wäre.

Szene 1: Gastro, die Karikatur ihrer selbst.

Hinter der Bar: die Besitzer, meist schon halb im Grab, schuften wie Zwangsarbeiter im eigenen Lokal. Servierpersonal? Fehlanzeige.

Stattdessen: Schlangen von Touristen, die sich wie beim DDR-Bananenverkauf selbst bedienen. Und mittendrin die moralisch gut gepufferten Wiener Väter, die ihre ganze “Offspring” mit in die Reihe stellen – damit aus zehn Wartenden gleich dreißig werden.

Die Krönung: eine junge Frau im grauslichen Grunge-look, AirPods in den Ohren, Blech im Gesicht, Tattoos bis in die Nasenlöcher – die bringt dann deine Suppe vorbei. Wenn sie Lust hat. Sonst räumt sie nur den Tisch ab. Putzen? Wozu.

Bestellst du Strudel, bekommst du keine Mehlspeis’ mehr, sondern ein Atomkraftwerk. Tiefkühlware, in der Mikrowelle zu Tode verstrahlt, serviert als Apfelvulkan: kochend, geschmacklos, gefährlich. Preis: wie im 5-Sterne-Hotel. Erlebnis: wie im Wartezimmer der Krankenkassa.

Szene 2: Das Jammern der Wirte.

„Keiner will mehr arbeiten!“ – ja, eh. Weil der Lohn ein Witz ist und die Arbeitsbedingungen nach Straflager klingen. Aber statt endlich faire Gehälter zu zahlen, plärren alle im Chor: „Die Lohnnebenkosten! Die Politik!“

Sagst du: „Dann tretet ihr halt mal der Politik in den Arsch.“

Reaktion: Schweigen. Warum? Weil jeder zweite eh einen Onkel, Schwager oder Sohn in der Partei sitzen hat, und man ja nicht den Ast absägen will, auf dem man selber fett und träge hockt.

Fazit: Jammern ohne Eier. Das Wirtshaus als Miniatur der Republik: korrumpiert, klebrig, feige.

Szene 3: Die Blockierer.

Downhill-Trails? Geldmaschine in Salzburg, in NÖ angeblich unmöglich. Warum?

Weil ein Bauer sein Grundstück hütet wie die Bundeslade. Oder die Kirche lieber auf Gott vertraut als auf Tourismus. Oder ein Politiker sein Jagdrevier verteidigt wie ein Fürst im 18. Jahrhundert.

Das Ergebnis: eine ganze Region liegt brach, weil jeder kleine König seine Mikromacht auslebt. Willkommen im feudalen Rest-Österreich.

Szene 4: Das Publikum.

Auf der Hütte: alle springen gleichzeitig auf, wenn ein fremder Paragleiter vorbeifliegt. Als wär’s der Messias. 50 Smartphones in der Luft, alles wird gefilmt, alles wird gespeichert. Für wen? Für niemanden. Für die Cloud. Für’s digitale Nirwana.

Die Natur genießen? Vergiss es. Hauptsache: „Schau, da fliegt einer.“

Österreich, 2025: Live dabei sein heißt filmen, nicht schauen.

Szene 5: Das stille Örtchen – jetzt auch ruiniert.

Früher war selbst das Klo ein Ort der Würde. Drei-, manchmal vierlagiges Klopapier – eine stabile, perforierte Einheit, die dich sicher durch den Abwisch des Tages brachte. Eine kleine Bastion der Zivilisation.

Heute: riesigen, dünnen, fast durchsichtige Rollen, wie du sie früher nur von Autobahnraststätten in Kroatien kanntest. ein einziges Blatt, durchsichtiger als der Koalitionsvertrag. Jede Sitzung ein Abenteuer: greifst du durch oder hält’s noch?

Die Handtücher? Früher: saugfähig, perforiert, praktisch. Heute: ebenso dünne Fetzen, die zerreißen, bevor sie das erste Tropferl aufnehmen. Alternative: das Industriepapier, härter als Schmiergelpapier, aber ohne Perforation. Reißen nach dem Zufallsprinzip…kann daher passieren dass du dann ein halbes kilo Papier der Länge gefaltet in der Hand hältst und du die nächste Viertelstunde mit dem Entfalten beschäftigt bist. Das würde auch die langen Warteschlange vor dem Klo erklären…

So sieht’s aus, wenn ein Land im wahrsten Sinne des Wortes den letzten Rest seiner Selbstachtung zu Tode spart.

Das große Bild:

Ein Wochenende im Alpenvorland reicht, um die Matrix des Strafplaneten komplett zu verstehen:

– Übervolle Lokale, aber jammern wie in der Apokalypse.

– Besitzer, die schuften bis zum Umfallen, während ihre Kinder lieber 30 Stunden im Bullshit-Büro sitzen und PowerPoints für irgendeine Gender-Diversity-Stabsstelle basteln.

– Touristen, die alles filmen und nichts sehen.

– Politiker, die Berge, Hotels und Dörfer an ausländische Investoren verscherbeln.

– Und als Endsymbol: Klopapier, das nicht mal mehr das A****loch respektiert.

Der Strafplanet muss man nicht im Großen suchen. Er offenbart sich im Kleinen. Im Apfelstrudel, im Paragleiter-Video, am Klo. Alles da, alles offensichtlich. Aber solange die Krone sagt, dass Putin oder das Klima daran schuld ist, bleibt die Welt für die Pensionisten in Ordnung.

Willkommen in Österreich 2025. Ein Land, das sich nicht nur selbst abschafft – sondern auch gleich die letzte Lage Klopapier mit.


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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