Österreichischer Wortspiel-Rückblick #3

Original:

„Heast, wonst deppat bist, hau i da a Watsch’n owi, dass da da Schädel drei Tag woglt.“

Ü: Wenn du dich blöd anstellst, gibt’s eine Ohrfeige, von der dein Kopf drei Tage nachwackelt.

Wiener Realitätskern:

Das ist eine präzise, körperlich-poetische Androhung.

Der Wiener unterscheidet nämlich zwischen einer normalen Watschn und einer Watschn mit Nachbeben.

Hier reden wir von:

– Erstschlag

– Kopfrotation

– Nachvibration

– Dreitages-Intervall

Eine Watsche, die nicht nur fällt, sondern arbeitet.

Für Menschen mit Matura/Abitur:

„Bitte vermeiden Sie unangemessenes Verhalten, da sonst eine deutliche physische Rückmeldung erfolgen könnte, deren Auswirkungen noch mehrere Tage spürbar wären.“

Sinn & soziale Funktion:

Das ist Pädagogik mit Verzögerungseffekt.

Eine Erklärung, dass der andere gerade so unvernünftig handelt,

dass ein kurzer „System-Neustart“ notwendig wäre.

Eine menschliche Serviceleistung, quasi.

Signalisiert:

– Toleranzwert überschritten

– Nächster Satz = Kopfschwinger

– Der Sprecher plant kinetische Maßnahmen

– Drei Tage Wackel-Aftermath inklusive

2025 – LinkedIn Deluxe Management Edition:

„In wiederkehrenden Fehlverhaltenssituationen kann es erforderlich sein, eine klare, unmittelbar spürbare Korrekturmaßnahme zu setzen. Solche Interventionen stabilisieren oft das Cognitive-Decision-Framework und verhindern langfristige Misalignment-Loops. Kurz gesagt: rechtzeitig ein konsequentes Feedback anstoßen, bevor drei Tage lang das ganze System nachschwingt.“

2025 – Dönerbuden-Hinterhof-Alpha-Soziolekt:

„Ey, Brudda… mach ned dumm.

Mach kein Film, Digga…

Sonst knallts bis dein Kopf wackelt drei Tage wie kaputte Satellitenschüssel, eh.


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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