„Heast du Beidl, schleich di!“
Ü: Hör zu, du Trottel – verschwinde sofort.
Wiener Realitätskern:
Der Satz ist die Wiener Version der finalen Eskalationsstufe:
keine Diskussion, kein Feingefühl, kein diplomatischer Restbestand.
„Beidl“ ist ein radikal verkleinertes Bild von Wertlosigkeit —
ein „Sackerl ohne Füllung“, ein Mensch ohne Haltung, ein Lappen wider Willen.
Und „schleich di“ heißt:
Du hast hier nichts mehr verloren – geh. Punkt.
Der Wiener verwendet das nur, wenn die letzten Synapsen der Geduld durchgerissen sind.
Für Menschen mit Matura/Abitur:
„Bitte beenden Sie dieses Gespräch und entfernen Sie sich aus der Situation. Ich sehe keine sinnvolle Grundlage für weiteren Austausch.“
Sinn & soziale Funktion:
Der Satz dient als Notbremse.
Nicht für den Sprecher – für den anderen.
Er beendet einen sinnlosen Dialog, bevor daraus ein Problem mit kinetischem Potenzial entsteht.
Signalisiert:
– Gespräch = tot
– Toleranz = null
– Respekt = aufgebraucht
– Abgang = jetzt
2025 – LinkedIn Deluxe Management Edition:
„Ich definiere an dieser Stelle eine klare Exit-Option für Gesprächspartner mit reduziertem Selbstwirksamkeitsprofil. Indem ich ein eindeutiges Boundary-Setting kommuniziere, ermögliche ich ihnen einen verantwortungsvollen Rückzug aus der Interaktionszone, bevor unnötige Eskalationscluster entstehen. Das ist gelebte Konfliktprävention im Sinne einer nachhaltigen Kommunikationsökologie.“
2025 – Dönerbuden-Hinterhof-Alpha-Soziolekt:
„Ey, Brudda… bring nicht Beidl-Vibe!
Mach gepflegter Abflug, Digga…
sonst mach ich dir Flugstunde, eh.“




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