Zapfsäulen-Gate oder:

Wie fünf Sorten Benzin ein ganzes Netzwerk in Panik versetzten

Akt I – Die Initialzündung

Ein SPIEGEL-Korrespondent Generation Millenial steht an der Shell-Tanke, sieht fünf Zapfsäulen und postet sinngemäß:

„Boomer lachen über Starbucks, aber wissen selbst nicht, welches Benzin sie tanken sollen.“

Ein banaler Witz. Und doch der Startschuss für das große LinkedIn-Generationenmassaker.


Akt II – Die Boomer schlagen zurück

Was folgt, ist ein Lehrstück über verletzte Egos mit Hochschulabschluss:

  • „Den Unterschied zwischen Diesel und Benzin sollte man kennen.“
  • „Wir Boomer kennen nur Normal, Super und Diesel – alles andere ist Marketing.“
  • „Ich tanke immer dasselbe.“
  • „In Norwegen gibt’s nur zwei Sorten, weil die noch denken können.“
  • „Ich fahre Oldtimer, da ist E10 sowieso der Tod.“

Die Krönung liefert einer mit der Gelassenheit eines 50-Jährigen, der schon alles gesehen hat:

„Bei Starbucks wird gefragt, ob vegan, mit Hafermilch und Zimt – an der Tanke fragt niemand, ob du denkst.“

Die Empörung mischt sich mit Fachwissen: Oktanzahl, Ethanolgehalt, Zündzeitpunkte.

Man könnte meinen, jemand hat eine Diplomarbeit über Zapfsäulenpolitik ausgeschrieben.


Akt III – Die Millennials kontern

Die Jungen riechen Blut – und posten süffisant:

  • „Wenn dich fünf Zapfpistolen überfordern, bleib beim Fahrrad.“
  • „Ich lade lieber Strom – Stecker rein, fertig.“
  • „Ich trinke meinen Kaffee nur mit E10, change my mind.“
  • „Boomer tanken, Millennials denken.“

Ein paar Gen-Z-Ironiker werfen noch einen drauf:

„Ich frage mich, wann V-Power-Strom kommt, dann kann man schneller laden.“

Und irgendwo murmelt einer mit Marketing-Vokabular:

„Das ist kein Generationskonflikt, das ist ein Branding-Fail an der Customer Journey.“


Akt IV – Das Besserwisser-Ballett

Jetzt kommen die Hybriden – die Selbsternannten Experten.

Sie erklären die Klopffestigkeit von Ethanol, die Brennwerte, die Kalibrierung der Motorsteuerung, als ginge es um eine NASA-Mission, nicht ums tanken.

Einer schreibt ernsthaft:

„Bei 100 ROZ greift ein anderes Kennfeld – das erklärt die Zündschwerpunktlage.“

Darauf antwortet jemand trocken:

„Ich tanke nach Mondphase, das spart CO₂ und erhöht die Aura.“

Und während sich unten einer durch die Kommentarspalte kämpft, ruft ein anderer von oben:

„Ich empfehle ein Lastenrad.“


Akt V – Die Apokalypse des Alltagsverstands

Nach über 300 Kommentaren, dutzenden Füllmengenvergleichen und einer Grundsatzdebatte über Starbucks-Größen ruft jemand erschöpft:

„Ich hab früher mit Gartenschlauch getankt, man schmeckt die Unterschiede ganz eindeutig.“

Ein anderer ergänzt:

„Starbucks verkauft Kaffee? Dachte, das ist ein Stadt- Touranbieter für Japaner.“

Und schließlich – der einzige Satz mit Wahrheit:

„LinkedIn oder Facebook? 😀“


Epilog – Das Nachglühen

Fünf Zapfpistolen, drei Generationen, null Gelassenheit.

Und wieder einmal zeigt sich:

Nicht die Tanke ist kompliziert, die Menschen sind es geworden.

LinkedIn, das war einmal Business.

Heute ist es der Pausenraum der Zivilisation – mit Latte-Art, Ladebuchse und moralischem Ethanolanteil….

AMEN!

Quelle: https://www.linkedin.com/posts/alexander-demling-708587122_boomer-machen-witze-dar%C3%BCber-dass-sie-bei-activity-7393613818062594054-zwcD?


Wenn dir der Artikel gefallen hat, dir ein Schmunzeln, Kopfschütteln oder einen kleinen Nervenzusammenbruch beschert hat – genau so war’s geplant.

Falls du solchen Wahnsinn öfter möchtest, kannst du den Strafplaneten hier ganz offiziell unterstützen und nichts mehr verpassen:

Abo dalassen und mitfliegen.

Zeig anderen auch diesen Irrsinn!

Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

Post navigation

Leave a Comment

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert