Jobausschreibung auf LinkedIn: Influencer Marketing Manager:in DE+AT
Immer öfters liefert LinkedIn die besten Karikaturen gleich frei Haus.
Ein Jobangebot, das sich liest wie ein Leitfaden der Bullshit-Ökonomie: Influencer Marketing Manager:in DE+AT: Jobausschreibung.
Schau dir mal an, wie diese Jobausschreibung gebaut ist:
- Selbstbeschreibung:„Wir sind eine Social-Media-Agentur, spezialisiert auf Künstlermanagement und Beratung von Unternehmen im Social Media Segment.“ → also auf Deutsch: Wir vermitteln Menschen, die anderen Menschen sagen, wie sie im Internet möglichst authentisch wirken sollen.
- Anforderungsprofil:– Du musst Trends lieben (also den Algorithmus anbellen wie ein Hund den Postboten).– Du darfst vielleicht sogar mit deinem Lieblings-Creator arbeiten (als wäre das wie ein Date mit einem Popstar).– Ein abgeschlossenes Studium ist wünschenswert, am besten Wirtschaft oder Kommunikation – also genau die Studiengänge, die dafür gezüchtet werden, heiße Luft in Charts und Bulletpoints zu pressen.
- Aufgaben:– Preisverhandlungen mit Leuten, die sich für Selfies bezahlen lassen.– Briefings für Content, der dann aussieht wie alle anderen Reels auch.– Reportings in Excel, damit man dem Kunden zeigt, dass seine 20.000 € in „Reichweite“ und „Engagement-Rate“ verdampft sind.
- Benefits:– Firmenhandy und Laptop (ohne die du den Job nicht machen könntest – also kein Benefit, sondern Arbeitswerkzeug).– Haustiere erlaubt 🐕 (Homeoffice + Katze auf dem Schoß gilt hier offenbar schon als Incentive).– 30 Tage Urlaub, damit du dich von den Zoomcalls mit Creators erholen kannst.
Unterm Strich: ein Jobangebot, das vorgibt, „neue Arbeit“ zu sein, in Wahrheit aber nur ein weiterer Posten in der Bullshit-Ökonomie ist.
Du lernst nichts über echte Wertschöpfung, nichts über Handwerk, nichts über Technik. Stattdessen wirst du in die Mühle aus Calls, Reportings und „Content-Abstimmung“ eingespannt, bis du selber glaubst, du würdest die Welt verändern, weil irgendein Creator einen Rabattcode „#ad“ unter ein Foto schreibt.
Fazit:
Hier gibt es Geld dafür, dass man Menschen koordiniert, die Produkte anpreisen, die keiner braucht, an Menschen, die glauben, sie bräuchten sie – und das alles mit einem Laptop, einem Wellpass und der Erlaubnis, die Katze aufs Keyboard hüpfen zu lassen. Willkommen im Hamsterrad der Sinnlosigkeit, wo heiße Luft zur Währung wird.
Willkommen im 21. Jahrhundert, wo Arbeit längst nicht mehr Wertschöpfung heißt, sondern Bullshitjobparadies für kleingeistige Hipster




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