Wenn das Märchen vom fairen Wettbewerb platzt
Ein Nahversorger mit gerade einmal einem Prozent Marktanteil wirft das Handtuch – und plötzlich heißt es: Schuld sei die Shrinkflation-Debatte.
Das ist so grotesk, dass man lachen müsste, wenn nicht über 600 Menschen ihren Job verlieren würden.
Seit Jahren stopfen die Großen die Luft in die Packungen, seit Jahren kassieren sie an jedem Gramm weniger. Jetzt wird ausgerechnet der Kleinste geopfert – als Beweis, wie gefährlich „Händler-Bashing“ sei. Das ist, als würde der Taschendieb behaupten, nicht er sei schuld, sondern der Passant, der endlich laut ‚Halt!‘ schreit.“ kennen wir schon zur Genüge aus gewissen Kreisen und Mainstream Medien…klassische, orwelsche Umdrehung halt.
Das Drehbuch ist alt:
– Erst die Kunden schröpfen.
– Dann die Kritik als „gefährlich“ brandmarken.
– Schließlich einen kleinen Player verbrennen – als Opferlamm, damit die Großen ungeschoren davonkommen.
Die Wölfe reiben sich die Hände
Kaum liegt Unimarkt am Boden, formieren sich Spar, Rewe, Lidl und sogar Norma in der zweiten Reihe. Natürlich mit den üblichen Floskeln:
„Nur im Einklang mit dem Kartellrecht, ganz transparent, ganz geordnet.“
Das ist nicht Transparenz. Das ist ein Beutezug mit Notar.
Die Kartellbehörde spielt das Ritual brav mit: Standort für Standort prüfen, ein paar Wochen Frist, am Ende Abnicken. Währenddessen feiert die Politik den „Erhalt der Nahversorgung“, obwohl jeder weiß, dass nur die Filetstücke übernommen werden – und die ländlichen Standorte verschwinden.
Umgangssprachlich erklärt:
„Kaum liegt Unimarkt am Boden, stehen Spar, Rewe und Lidl schon mit dem Einkaufswagerl bereit. Keiner spricht von Beute, alle reden von ‚Transparenz‘. In Wahrheit ist es die alte Routine: jeder nimmt sich, was er will – und der Rest bleibt liegen, bis er verrottet.“
„Die Kartellbehörde nickt wieder artig: ein paar Wochen Akten schieben, dann stempeln. Offiziell prüft man den Wettbewerb, inoffiziell begleitet man die Hochzeit der Platzhirsche – und segnet ab, was längst untereinander ausgemacht ist.“
Das perfekte Ablenkungsmanöver
Unimarkt ist kein Opfer der „bösen Debatte um Shrinkflation“. wie uns die Medien verkaufen. Unimarkt ist ein Opfer der Marktlogik, in der drei Konzerne 94 Prozent kontrollieren und jeder kleine Anbieter zwangsläufig gefressen wird.
Die Wahrheit ist:
Shrinkflation war nie das Problem.
Das Problem ist ein System, das so konzentriert ist, dass sich die Großen den Luxus leisten können, einen Kleinen als Bauernopfer ins Feuer zu schieben.
Der nächste Endboss
Heute halten Spar und Rewe noch „die Waage“.
Aber wer die Landschaft kennt, weiß: Rewe ist längst mehr als Billa & Penny. Mit BIPA, DM, Media Markt, Metro und CO dominiert Rewe quer durch den Handel.
Das Ziel ist absehbar: Spar kleinhalten, irgendwann mit einem unmoralischem Angebot schlucken und dann Rewe als Endboss etablieren.
Fazit
Unimarkt wird jetzt als „strategischer Rückzug“ verkauft. In Wahrheit ist es ein kontrolliertes Schlachtfest:
– Die Großen teilen sich die Beute.
– Die Politik spielt den Trauerchor.
– Die Kartellbehörde stempelt ab.
„Das Ganze ist kein Rückzug, sondern eine Hinrichtung. Die Großen teilen sich die Filetstücke, die Politik hält die Kerzen, die Behörde unterschreibt den Totenschein – und am Ende bleibt der Kunde mit noch weniger Auswahl und noch höheren Preisen zurück. Das nennt man dann ‚geordneten Markt‘.“
Epilog: Der nächste Akt im Theater
Wer jetzt glaubt, mit Unimarkt verschwinde auch die Shrinkflation, der glaubt vermutlich auch noch, die Zahnfee bessere bei Bedarf dein Minus am Bankkonto auf.
Das hier ist nur der Auftakt. Je weniger Anbieter am Markt, desto dreister wird die Abzocke. Und natürlich werden die Medien uns wieder die bekannten Märchen vorspielen:
- Schuld ist ein Krieg, irgendwo auf der Welt.
- Oder das Klima, weil Kühlregale plötzlich mehr Strom verbrauchen.
- Oder der „phöse Kunde“, der angeblich zu knausrig geworden ist.
- Vielleicht auch die Sterne, die nicht richtig standen.
Alles ist schuld – nur nie das Offensichtliche:
Missmanagement mit Millionengagen, falsche Produkte, und ein Kartell, das Politik und Aufsicht schon so lange in der Tasche hat, dass keiner mehr rot wird.
Das ist der wahre Ausblick: weniger Wettbewerb, mehr Monopol – und ein noch besser eingeöltes System, das dir beim nächsten Mal erklärt, warum du dich freuen sollst, wenn du für mehr Geld weniger bekommst.




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