Ein ehemaliger Wirtschaftsminister (Habeck) lobt sich selbst. Ein Clickbait-Posting macht daraus eine Schlagzeile.
Und die Meute stürzt sich drauf.
Aber nicht, um über den Zustand der Wirtschaft zu sprechen, nicht über die abgewanderte Industrie, die Rezession, die Standortfrage die dieser Minister verbrochen hat…
Nein – die Debatte dreht sich darum, ob das Zitat korrekt wiedergegeben wurde.
Ob es „aus dem Kontext gerissen“ war.
Ob der Link auch wirklich funktioniert.
Ob der Autor seriös ist.
Das ist der neue Reflex der Wohlstandslinken und Bessergebildeten: Bloß nicht über den Inhalt reden, lieber die Quelle sezieren.
„Gibt es dazu eine Quelle?“ ist das neue „Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…“ – ein Ritual der moralischen Selbstreinigung.
Da kämpfen keine Meinungen mehr. Da kämpfen Ego-Systeme um Deutungshoheit.
Einer will beweisen, dass er recherchiert hat, der nächste, dass er „nicht so einfach manipuliert“ wird. Und so diskutieren sie über Metadaten, während der eigentliche Schaden längst real ist: ein Land, das wirtschaftlich absäuft, aber sich digital für aufgeklärt hält.
Und dann wundern sie sich, dass alles auseinanderfällt.
Die einen verlieren ihre Arbeit, die anderen ihre Realität und beide kommentieren sich gegenseitig für klug.
Das ist nicht mehr Debatte.
Das ist Selbstverteidigung im Endstadium:
Jeder kämpft ums eigene Weltbild, nicht ums Überleben.




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