Man nehme einen Abteilungsleiter mit Titel, packe ihn in ein Hochglanz-Interview, und schon klingt die PR wie eine wissenschaftliche Offenbarung. Damit niemand merkt, dass hier nur Luftschlösser verkauft werden, streut man zur Sicherheit ein paar Kennzahlen als Weihrauch:
– 18.000 Mitarbeiter
– zwei Millionen Kunden
– 2.400 Beschäftigte bei Wien Energie
→ Zack, der Mann ist Experte.
Dann das große Versprechen: „Blumenstrauß an Technologien.“ Klingt nach Vielfalt – ist aber in Wahrheit ein Monokultur-Strauß aus grünem Wasserstoff. Alles andere wird reflexartig als „nicht nachhaltig“ abgestempelt. Dabei weiß jeder, der rechnen kann: die Herstellung via Elektrolyse ist die teuerste und ineffizienteste Methode überhaupt.
Doch wer fragt schon nach Wirkungsgrad, Kosten oder Infrastruktur, wenn man Ikea-Regale mit Wasserstoffbussen zustellen kann? Hauptsache, es gibt ein Symbolfoto und die Geschichte „Wien fährt klimaneutral“.
Die Storyline folgt der bekannten Greenwashing-Dramaturgie:
– Heute: zwei Tankstellen in Simmering.
– Morgen: Weltrettung durch Wasserstoff.
– 2030: europaweite Pipelines.
– 2040: völlige Dekarbonisierung.
Die Realität: Wir wissen weder, woher der Strom kommen soll, noch wer die immensen Kosten trägt. Aber was macht das schon, wenn man mit Metaphern („fehlender Puzzlestein“) und Zukunftsversprechen jede Kritik ins Jahr 2040 verschieben kann?
Übersetzung für Dummies:
– Titel und Zahlen = Autoritätstrick
– grüner Wasserstoff = teuerste Hoffnung seit dem Ablasshandel
– Blumenstrauß = eine Blume, restlicher Strauß aus Plastik
– Klimaneutralität = PR-Nebelmaschine
Kurzum: Ein Meisterstück der Energie-PR – viel Blabla, wenig Wirklichkeit, und jede Menge Fragen, die man besser nicht stellt.
Quelle: https://www.leadersnet.at/news/93434,zur-sicherung-der-energieversorgung-braucht-es-einen.html
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