Der Beekeeper oder John Wick kommen nicht


Warum wir selbst die Helden sein müssten

Hollywood füttert unsere Sehnsucht nach Gerechtigkeit mit unsterblichen Rächerfiguren. Doch in Wahrheit schützt das Gesetz die Täter und jagt die Aufklärer. Die Frage ist nicht, wann der nächste John Wick auftaucht – sondern wann wir aufhören, Statisten zu sein.

Zwei aktuelle Filme haben mich in den letzten Wochen gefesselt: The Gorge (Apple) und The Beekeeper (mit Jason Statham). Nicht, weil sie bloß gute Unterhaltung bieten – sondern weil sie auf perfide Weise zeigen, wie Macht wirklich funktioniert.

In The Gorge begegnen sich ein westlicher und eine östliche Profikillerin in einem absurden Grabenkonflikt, beide vom System verheizt, beide mit moralischem Restkompass. Statt sich gegenseitig auszuschalten, erkennen sie, dass sie nur Schachfiguren in einem perfiden Experiment sind – Monster, gezüchtet von Geheimdiensten, spielen Gott im Untergrund. Am Ende drehen die beiden den Spieß um: Liebe gegen Korruption, Herz gegen Apparat. Und natürlich: Die „böse Chefin“ muss sterben.

The Beekeeper geht direkter ans Eingemachte. Statham spielt eine „ruhende Vernichtungsmaschine“, die losbricht, als seine Nachbarin durch Cyberbetrüger in den Tod getrieben wird. Er brennt die ganze Kette der Täter nieder, von Callcenter bis Konzern, und macht dort weiter, wo FBI und Justiz längst kapituliert haben. Der Clou: Die FBI-Agentin weiß genau, dass er im Recht ist – und jagt ihn trotzdem, weil ihr System ihr vorgibt, den Rächer zu bekämpfen, nicht die Verbrecher. Am Ende dämmert ihr: Er hat das getan, was Gesetz und Ordnung nie geschafft hätten – den Tumor entfernt.

Und genau da liegt der Haken:

Hollywood zeigt uns, wie es eigentlich gemacht gehört, wenn ein paar Menschen Eier in der Hose haben. Diese Filme stillen die Sehnsucht nach dem großen Rächer, der das Unrecht aus der Welt prügelt und das System in Flammen setzt. Sie füttern die Hoffnung auf einen John Wick, einen Beekeeper, einen Unsterblichen, der Kugeln wegsteckt und Gerechtigkeit erzwingt.

Doch der kommt nicht!

Im wahren Leben gibt es keine Helden, die immun gegen Kugeln sind. Es gibt nur eine Masse an Unwissenden – und ein paar Wissende, die Tag für Tag versuchen, die Zahl der Erwachten zu vergrößern. Mit Artikeln, mit Recherchen, mit Aufklärung.

Aber wie soll das gelingen, wenn die Feinde nicht nur Geld und Macht kontrollieren, sondern auch Medien, Narrative, Bildungsapparate – und damit das Wissen selbst? Genau deshalb schließt sich der Kreis: Hollywood verkauft uns Helden, die wir im echten Leben nie haben werden, während wir brav im Hamsterrad weiterlaufen.


Die Realität im Spiegel der Filme

1. „The Beekeeper“ und die Jahre 2019–2022 C-Zeit

Während Statham mit Benzinkanistern die Cybergangster ausräuchert, haben wir gesehen, wie ganze Länder von „Expertenräten“ in den Abgrund getrieben wurden – und niemand durfte dazwischenhauen.

In der Realität wurde nicht der Betrüger gejagt, sondern derjenige, der laut „Betrug!“ rief. Genau wie die FBI-Agentin, die lieber den Rächer verfolgt als die Täter.

2. „The Gorge“ und geopolitische Stellvertreterkriege

Westlicher und östlicher Scharfschütze im Graben → exakt das Bild von Ukraine oder Nahost: Junge Menschen verheizt, um im Hintergrund Monster zu züchten, die man dann als „Bedrohung“ verkauft.

Geheimdienste spielen Gott, während wir brav in Talkshows über „westliche Werte“ diskutieren.

3. Die Figur der „bösen Chefin“

Hollywood zeigt uns inzwischen alte Frauen als Strippenzieherinnen (Helen Mirren, Sigourney Weaver). Realweltliche Parallele? Ursula von der Leyen, Christine Lagarde, Hillary Clinton – freundlich lächelnd, eiskalt im Kalkül.

Der Wechsel vom „grauen Mann im Anzug“ zum „progressiven Frauenbild“ ist kein Zufall: Das Böse wirkt gleich viel erträglicher, wenn es Lippenstift trägt.

4. Die große Illusion: der saubere Präsident

In The Beekeeper bleibt die Präsidentin integer, nur der Sohn ist verdorben.

In echt? Kanzler und Minister stellen sich ahnungslos, während Berater, Pharmafirmen, Rüstungskonzerne und Lobbyisten die Strippen ziehen. Der Mythos: „Die Spitze bleibt rein, nur die Ränder sind schmutzig.“

5. Hollywood als Sedativum

Während wir glauben, dass ein Beekeeper irgendwann auftaucht, läuft draußen das gleiche Drehbuch – nur ohne Held.

Das Popcorn ist die Betäubungstablette: Du darfst für zwei Stunden träumen, dass jemand den Sumpf trockenlegt. Danach gehst du wieder zurück in deine 40-Stunden-Woche und zahlst Steuern für dieselben Strukturen, die dich aussaugen.


Fazit

Die Wahrheit ist ernüchternd: Wir selbst müssten die Beekeeper sein. Doch solange wir auf Retter warten, bleiben wir Statisten in einem Skript, das andere für uns schreiben.

Im Kino gibt’s Helden, im echten Leben nur uns – und die Frage, wann wir aufhören, Statisten zu sein.


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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