Österreich 2025 – das Land der Brause, Automaten und Discountmentalität.

Ein Spiegelbild der kollektiven Orientierungslosigkeit einer Gesellschaft

Das European Brand Institute hat’s wieder getan:

Ein Hoch auf die wertvollsten Marken Österreichs – vorneweg Red BullNovomaticSpar und die ÖBB. Und was macht der Medienapparat draus? Eine Lobhudelei auf „digitale Transformation“, „Nachhaltigkeit“ und „emotionale Markenbindung“.

Was wir hier sehen, ist nicht einfach ein Ranking – es ist ein Spiegelbild der kollektiven Orientierungslosigkeit einer Gesellschaft, die sich lieber mit Taurin, Glücksspiel und Discount beruhigt, statt ihre wirtschaftliche Substanz zu stärken.

Keiner stellt die Frage, die sich jeder denkende Mensch beim Blick auf dieses Ranking stellen müsste:

Was zur Hölle ist los in einem Land, dessen wirtschaftliches Aushängeschild ein Energy-Drink-Konzern und ein Glücksspielgigant sind?

Was sagt es über ein Land, wenn ein Brausehersteller und ein Glücksspielkonzern die wirtschaftlichen Speerspitzen bilden? Und was sagt es über die mediale Selbstverständlichkeit, mit der solche Rankings ohne gesellschaftliche Einordnungdurchgewunken werden?

Was sagt das über Bildung, über Innovationskultur, über den Zustand eines Staates, wenn man sich mit Zuckerwasser und Automaten zur Weltmarke trinkt und zockt – während die OMV trotz Energiepreisexplosion –5,9 %Markenwertverlust einfährt?

Dass die OMV – trotz globaler Energiekrisen, Krieg und steigender Preise – als einziger Konzern Verlust beim Markenwert einfährt, ist die Pointe des Ganzen.

Ein Land, das Rohstoffe hat, aber keine Richtung.
Ein Land, das Infrastruktur baut, aber keine Ideen.
Ein Land, das lieber Werbung betreibt, als echte Wertschöpfung.

Red Bull verkauft Adrenalin.
Novomatic verkauft das schnelle Glück.
Spar verkauft den täglichen Kompromiss.

Und die ÖBB? Verkauft sich als Klimaretter mit Storytelling-Workshops.

Wo sind die Tech-Vorreiter? Die Maschinenbauer? Die Hidden Champions der echten Industrie?

Stattdessen: Markenimage als Ersatzreligion.

Und genau hier liegt der Hund begraben.

Wir leben in einem Land, in dem Schein mehr zählt als Sein. In dem Imagekampagnen als Innovationsleistung verkauft werden. In dem ein Getränkekonzern, der seine Marktstellung auf Extremsport, Popkultur-Verwertung und penetrante Reichweitenmechanik aufgebaut hat, als Aushängeschild für wirtschaftlichen Erfolg gefeiert wird.

Denn dieses Ranking feiert nicht den Erfolg österreichischer Marken – es offenbart die strukturelle Erschöpfung eines Systems, das längst den Anschluss verloren hat.

Wir bauen keine Maschinen mehr – wir bauen Markenbilder. Wir erfinden keine Lösungen – wir kuratieren Gefühle. Wir arbeiten nicht an der Zukunft – wir verpacken Gegenwart.
Und dann wundert man sich, warum wir das dritte Rezessionsjahr in Folge haben. Vielleicht liegt es daran, dass echte Wertschöpfung – etwa durch industrielle Entwicklung, Technologieexport oder strategische Bildungspolitik – längst der Oberflächen-PR gewichen ist.

Das ist kein Fortschritt. Das ist toxisches Wirtschaftstheater.

Ein Blendwerk aus Buzzwords und Beruhigungsbotschaften, das nur noch eine Richtung kennt:

Weg von der Realität. Hin zum PR-Koma.

Und genau deshalb ist dieses Ranking nicht nur ein Symptom, sondern auch ein stilles Eingeständnis:

Wir sind auf dem Weg zur Event- und Ersatzökonomie.

Und alle spielen brav mit.


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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