„Warum ich trotz täglicher Abrissbirne von einer besseren Welt träume – und warum mich das manchmal selbst zerreißt.“
Die meisten kennen mich hier als den, der mit der Abrissbirne gegen Missstände schwingt. Nicht, weil ich aus Prinzip alles kritisiere, sondern weil ich Dinge sehe, die mich widern, während die große Masse sie geduldig schluckt.
Ich träume von einer besseren Welt für alle – das habe ich hier schon öfter geschrieben. Aber weil alles nur in homöopathischen Dosen vorangeht, wächst meine Ungeduld. Ich fühle mich oft ausgebremst – vom System, vom Alltag, von einer Welt, die nicht in die Gänge kommt.
In diesem Text will ich deshalb nicht nur kritisieren, sondern teilen, wie es sich anfühlt, auf diesem Strafplanet zu leben – und warum ich trotzdem weiter brenne.
Was ich hier schreibe, basiert nicht auf Hirngespinsten oder angelesenen Floskeln, sondern auf realen Erlebnissen, Beobachtungen und Berichten. Mit zunehmendem Alter hat sich bei mir so etwas wie eine innere Abgleich-Maschine entwickelt: Eindrücke, Muster und Erfahrungen legen sich übereinander – und ergeben ein Bild, das schwer zu ignorieren ist.
Ich will dabei nicht behaupten, dass früher alles besser war. Aber die öffentliche Verarsche lief subtiler, während das Motto „leben und leben lassen“ noch galt. Heute dagegen wird die Täuschung immer sichtbarer – und der Sack, in dem wir stecken, zieht sich für uns alle spürbar enger zusammen.
los gehts…
Es gibt Tage, da komme ich mir vor wie der Hauptdarsteller einer schlecht produzierten Reality-Show.
Die österreichische Variante der Truman Show – nur dass sie bei mir vermutlich „Die Weber Show“ heißt.
Drehbuch gefällig?
5 km ins Büro. Vier Ampeln, zwei Kreisverkehre. Alles frei. Blinker gesetzt.
Und doch: vor mir einer, der stur stehen bleibt, 40 fährt, bei Grün auf 10 abbremst und sich anfühlt wie eine NPC-Karre aus einem Videospiel.
Hinter mir: niemand. Vor ihm: niemand. Nur ich und dieser Typ.
Also Strafplanet Deluxe
Das Gleiche bei Kassen, Messetickets, Supermärkten: Immer wieder stehe ich exakt da, wo es blockiert. Immer wieder öffnet sich eine zweite Kassa genau dann, wenn ich nicht mehr wechseln kann. Immer wieder rennt eine Kassiererin zum Obst wie in Zeitlupe, während nebenan schon zehn Leute abgefertigt wurden.
Ich nenne das erneut „Strafplanet“, mittlerweile mit dem Zusatz “Deluxe”
Weil es sich manchmal so anfühlt, als ob ich gezielt ausgebremst werde. Als ob irgendjemand sehen will, wie lange ich noch lächle, bevor ich innerlich explodiere.
Aber dann gibt es die anderen Momente. Die Tage, an denen plötzlich alles flutscht.
Vier Ampeln auf Grün. Zwei Kreisverkehre leer. Drei Minuten von daheim ins Büro.
Leere Kassen, freie Fahrt, keine Hindernisse.
Wie ein kleiner Vorgeschmack auf das, was möglich wäre.
Ich habe lange gedacht, das sei reiner Zufall. Aber tief in mir spüre ich: vielleicht ist es mehr. Vielleicht ist es keine Strafe, sondern spirituelles Training?
Vielleicht ist es das Universum, das mir sagt:
„Slow down, Bruder. Es muss nicht alles sofort passieren. Wir kommen noch früh genug zu spät.“
Mein Herz brennt seit Jahren für Musik. Wenn ich mit meiner Musik wirklich erfolgreich wäre (ich spreche hier von absolute Oberliga), hätte ich gar keine Zeit, über den Strafplanet nachzudenken. Aber weil das bisher nicht mein Weg war, bin ich und den alternativen Gesundheitsbereich und auf die Seite der Aufklärer gewechselt. Weil ich irgendwo Sinn machen will in dieser Welt.
Weil ich nicht nur aushalten, sondern gestalten will.
Und trotzdem bleibt da die Ungeduld.
Der Wunsch, den Umbruch der Menschheit jetzt zu erleben.
Nicht in 50 Jahren. Nicht „irgendwann“.
Jetzt.
Vielleicht ist genau das meine Prüfung: nicht, ob ich warten kann, sondern ob ich mein Feuer trotzdem halte. Ob ich brenne, auch wenn es stockt. Ob ich mich nicht brechen lasse.
Das hier ist kein Ratgebertext. Es ist ein Erfahrungsbericht.
Und vielleicht erkennen sich einige von euch darin wieder.
Vielleicht brennt euer Herz auch und ihr fühlt euch ausgebremst.
Dann nehmt euch diesen Satz mit. Er ist ab sofort mein Credo geworden:
„Ich bin hier nicht, um brav zu warten. Ich bin hier, um trotz der Bremsen zu brennen – mit meiner Musik, meinen Worten und meiner Klarheit. Der Strafplanet kann mich aufhalten, aber nicht stoppen.“
Wenn euch das anspricht, nehmt es gerne mit, schreibt es um, macht es zu eurem Credo. Vielleicht ist das die eigentliche Rebellion gegen diesen Strafplanet:
nicht aufhören zu brennen.




Leave a Comment