Keanu Reeves und die Energiewende im LinkedIn-Märchenland

Manchmal spielt sich auf LinkedIn ein ganz eigenes kleines Theaterstück ab.

Übersetzung Text im Bild: „Ich weiß, dass das hier alles ein inszeniertes Theater ist – und ich weigere mich, Statist in diesem, wie schon bei Corona aus Ideologie und Lügenmix zusammengeklatschten Narrativ zu sein.“

Diese Woche: eine Hauptrolle für Photovoltaik, eine Nebenrolle für Ladeinfrastruktur – und die Statistenrolle für den gesunden Menschenverstand.

Akt 1: Die Inszenierung

Martha Salaquarda vom VERBUND eröffnet die Bühne:

„Etwas wirklich Beeindruckendes“ habe sie gesehen – in Lannach bei Magna Powertrain. Ein PV-Carport, kombiniert mit E-Ladeinfrastruktur. „Unglaublich“, „technisch perfekt gelöst“, „optisch ein Highlight“.

Die Energiewende und Mobilitätswende gehen hier, so schreibt sie, „Hand in Hand“. Es fehlen nur noch weiße Tauben und ein Gospelchor.

Kurz darauf die „beeindruckenden Zahlen“: 4,7 MWp Carports, 1.470 Stellplätze, 160 Ladepunkte. Dazu 6,7 MWp auf den Dächern, insgesamt 11,4 MWp Sonnenenergie.

Beeindruckend – vor allem in der Disziplin „große Zahlen ohne Kontext“.

Wie lange hat’s gedauert? Was hat’s gekostet? Wie sieht die Netzbilanz aus?

Pssst. Das würde den Glanz ruinieren.

Und dann die Fotos: Die angebetete Station in all ihrer Pracht – und mittendrin ein einziger BMW, der tatsächlich lädt. Alle anderen Plätze: leer.

Vielleicht ist das schon das heimliche Symbolbild für die Zukunft dieser Projekte. Viel heiße Luft, viel Geldverbrennung – für einen Kunden, den es in der Realität gar nicht gibt. Weil der lieber Verbrenner fährt?

Akt 2: Der Metaphern-Magier betritt die Bühne

Christian Clerici repostet das Ganze und gibt seinen Segen in Form einer Universal-Metapher: „Die Steinzeit ging nicht zu Ende, weil es keine Steine mehr gab!“

Das klingt tief, ist aber so universell einsetzbar, dass man es auch auf den Wechsel von VHS zu DVD anwenden könnte.

Clerici weiß: Bloß nicht anecken – lieber so tun, als habe man gerade den philosophischen Kern der Energiewende in einem Satz destilliert.

Akt 3: Die Kommentatoren-Choreographie

Es folgt das übliche LinkedIn-Ballett:

KEBA-Leute platzieren elegant ihre Wallbox ins Bild („passt perfekt dazu“), ein Kabelmanagement-Startup tanzt im Hintergrund („würde das Gesamtpaket abrunden“), und der Fotograf nickt aus der Ecke („Danke für die Blumen“).

Jeder kriegt seine Marke ins Rampenlicht, jeder bleibt im Takt.

Akt 4: Keanu betritt die Szene

Und hier kommt Keanu Reeves ins Spiel – das Foto, auf dem er leicht lächelt, aber innerlich so viel sagt wie:

„Ich weiß, dass das hier alles ein inszeniertes Theater ist – und ich weigere mich, Statist in diesem, wie schon bei Corona aus Ideologie und Lügenmix zusammengeklatschten Narrativ zu sein.“

Denn genau so fühlt es sich an:

Man könnte Zahlen auf den Tisch knallen, die Illusion von „Mega-Projekten“ entzaubern, den Unterschied zwischen PR-Illusion und echtem Fortschritt sezierend bloßlegen.

Man könnte fragen, ob die 11,4 MWp nicht doch eher als dekoratives Feigenblatt dienen – und ob die Architekturpreise, von denen Clerici schwärmt, vielleicht irgendwann auch für Netzstabilität, Rohstoffverbrauch oder Entsorgungsproblematik verliehen werden.

Doch in diesem Schauspiel gilt: Wer brav mitschreit, wird gefeiert.

Wer die Kulisse hinterfragt, steht draußen – etikettiert als „Bedenkenträger“ oder „Verhinderer“.

Und so bleibt man wie Keanu: lächelnd, innerlich kopfschüttelnd – und wissend, dass Widerspruch hier ungefähr so willkommen ist wie ein Dieselgenerator auf der Aftershow-Party der Klimakonferenz – nützlich, unverzichtbar, aber bitte unsichtbar, damit die Inszenierung nicht ins Schwitzen kommt.

Quelle: https://www.linkedin.com/posts/martha-salaquarda-513641124_photovoltaik-energiewende-ladeinfrastruktur-ugcPost-7361080871895867393-S0_9?utm_source=share&utm_medium=member_desktop&rcm=ACoAAFNtzaMBM4e6hDQPSIjOeLuP-3SfLyh2N3I


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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