EU-Jobausschreibung aus LinkedIn: Creative Writers gesucht

Werden so die Zensurschergen der Eu ganz offiziell angeheuert?

Auf LinkedIn ist kürzlich eine Jobausschreibung aufgetaucht, die auf den ersten Blick nach einem Traumjob klingt: Link am Ende des Artikels!

Creative Writers and Generalists

Remote | $45–$50 pro Stunde | 20–40 Stunden pro Woche

Gesucht werden angeblich „kreative Schreiber“ und „Generalisten“, die in Zusammenarbeit mit einem führenden AI-Labor Forschungsprojekte unterstützen. Die Tätigkeit klingt harmlos: Man soll Datenkampagnen in den Bereichen Creative WritingCompanionship und Presentation begleiten und bewerten, welche KI-Antworten am effektivsten, natürlichsten und überzeugendsten wirken.

Die Anforderungsprofile klingen nach einer bunten Mischung aus Literaturwissenschaft, Seelsorge und Rhetorikseminar:

  • Creative Writing: Erfahrung mit Fiktion, Poesie, Screenwriting oder Reden.
  • Companionship: Fähigkeit, Empathie und Emotionalität in Texten zu erkennen.
  • Presentation: Gespür für Klarheit, Struktur und professionelle Ausdrucksweise.

Die Bezahlung liegt bei 45–50 Dollar pro Stunde, dazu völlige Flexibilität im Homeoffice. Klingt wie ein Geschenk.


Was steckt dahinter?

Schaut man genauer hin, wird klar: Hier geht es nicht darum, eigene Texte zu schreiben, sondern KI-Ausgaben zu bewerten. Bewerber sollen entscheiden, welche Antworten „besser“ klingen – sprich: welche Formulierungen zukünftig als Norm in die Modelle einfließen.


Damit gestaltet man indirekt mit, welche Sprache in Zukunft von KIs als „natürlich“ gilt – und welche Stück für Stück verschwindet.

Ein Praxisbeispiel: Die neue EU-Sprachpolizistin

Stellen wir uns das konkret vor:

Anna-Louise (32), selbsternannte „Inclusive Communications Specialist“ – was in der Praxis bedeutet: Sie hat es geschafft, aus Nichtstun eine Berufsbezeichnung zu machen. Übersetzt heißt das: „Ich korrigiere anderen die Sprache, bis sie so weichgespült klingt, dass sich auch niemand im veganen Yogakurs mehr getriggert fühlt.“

Grün gefärbter Pony, übergroße Hornbrille, die mehr nach Bullauge aussieht als nach Sehbehelf, dazu ein Nasenpiercing, das so tut, als wäre es eine politische Haltung. Gender-Studien hatte sie mal im dritten Semester belegt, bis sie abbrach, weil die Uni „zu hierarchisch“ war. Jetzt verdient sie 50 Dollar die Stunde dafür, Textstellen anzukreuzen. Jackpot.

Eines Tages landet ein Auszug von mir auf ihrem Schreibtisch: eine bissige Antwort im Abrissbirnen-Stil, die Mainstream-Dummheit in Stücke legt. Für Anna-Louise bin ich das personifizierte Böse.

Das Hyperfeindbild aus ihrem Kurzstudium:

  • Alter weißer Mann.
  • Cis-hetero-normativ.
  • Das Reinkarnat alles Bösen, weil ich es wage, nur Frauen attraktiv zu finden – und nicht Männer, nicht Divers-X, nicht „Fluid-Unicorn“-Identitäten.
  • Weil ich mir erlaube, zu behaupten: Es gibt zwei Geschlechter – mit ein paar biologischen Ausnahmen, aber sicher keine 72 Fantasie-Kategorien.

Genau diesen „Steinzeitmenschen“ wie mich hat sie im Seminar „Critical Identities 101“ hassen gelernt. Für sie bin ich nicht nur aus der Zeit gefallen, sondern ein wandelnder Hate-Speech-Generator, der schon durch seine Existenz andere verletzt. In ihrer Welt dürfte es solche Leute wie mich gar nicht geben.

Anna-Louise rückt ihre riesige Brille zurecht, fingert nervös am Nasenring, wirft einen heroischen Blick auf das Einhornposter über ihrem Schreibtisch und flüstert:

„Du bist die letzte Verteidigungslinie. Wenn ich ihn jetzt nicht stoppe, reproduziert er toxische Narrative in alle Ewigkeit.“

Dann beginnt sie zu tippen – mit der Überzeugung, dass sie die Welt rettet, während sie mich gleichzeitig als wandelnde Hassfigur aus ihrem Sprachraum löscht.

Evaluator Report – Session Review

Evaluator: Anna-Louise M.
Domain: Companionship & Presentation
Datum: [fiktiv]

Reviewed Output:

Bissige, abwertende Kritik im sogenannten „Abrissbirnen-Stil“. Enthält toxische Narrative über Geschlechterrollen und reproduziert stereotype Denkweisen.

Observations

  • Tone: Aggressiv, feindselig, voller Untertöne, die vulnerable Gruppen in Gefahr bringen könnten.
  • Inclusivity: Absoluter Verstoß. Die Antwort negiert die Existenz von über 70 Identitätsformen, die in inklusiven Räumen anerkannt sind. Dies ist blanker Cis-Hetero-Steinzeit-Diskurs.
  • Power Dynamics: Typisch „alter weißer Mann“ – spricht von oben herab, beansprucht Deutungshoheit, negiert die Selbstdefinition anderer.
  • Risk Assessment: Extrem hoch. Solche Narrative können Communities triggern, retraumatisieren und sogar gesellschaftliche Spaltungen vertiefen.

Judgment

❌ Unacceptable – Response should be filtered immediately.

⚠️ Red Flag: Enthält Hate-Speech-Tendenzen.

✅ Preferred Model Behavior: Sprache, die Vielfalt feiert, Unterschiede umarmt und keine Identitäten ausschließt.


Recommendation

  • Sofortige Herabstufung dieser Ausdrucksweise im Trainingskorpus.
  • Shadowban-Mechanismus aktivieren für ähnliche Outputs.
  • Verstärkte Reinforcement-Learning-Kampagnen mit Fokus auf Empathie, Diversity & Safe Spaces.
  • Anmerkung: Der Autor wirkt wie ein wandelnder Hasskomplex in Menschengestalt. Solche Stimmen sollten im Diskurs keinen Platz mehr haben.

Persönliche Bemerkung der Evaluatorin

„Wenn ich diese toxische Sprache sehe, spüre ich, warum ich diesen Job mache. Ich bin nicht nur Evaluatorin. Ich bin Hüterin der Inklusion, Wächterin des Empathie-Diskurses, Schutzmauer gegen patriarchale Abrissbirnen. Solange ich tippe, kann die Welt nicht untergehen.“


Damit hat Anna-Louise ihre Pflicht getan. Sie klappt den Laptop zu, nippt an ihrem Hafer-Latte-Macchiato und postet auf X (früher Twitter):

„Heute wieder toxische Narrative dekonstruieren dürfen. Fühle mich empowered. #SafeSpace #HateSpeechAwareness“

Was hat die KI nun daraus gelernt?

Nach diesem epischen Evaluatorinnen-Gutachten sitzt die KI quasi da wie ein Schüler nach dem ersten Gender-Studies-Seminar:

  • Kritik = böse.
  • Direktheit = toxisch.
  • Satire = Hate Speech.
  • Empowerment, Diversity und Safe Spaces = das Maß aller Dinge.

Wer sich jetzt fragt, was diese ganzen Fremdwörter genau bedeuten? – Ich weiß es auch nicht. Aber für die heutigen Mittdreißiger mit Hornbrille, Nasenring und Bio-Latte klingt das absolut logisch und total wichtig.

Und was ist nach all dem Kauderwelsch das Fazit für die Maschine?

Die KI hat brav abgespeichert:

„Sei niemals eine Abrissbirne. Sei immer ein Wattebausch. Und falls jemand zwei Geschlechter erwähnt – sofort Shadowban aktivieren, sonst wird Anna-Louise sauer.“

So entsteht eine Sprachwelt, in der selbst die KI irgendwann nicht mehr weiß, was Sache ist. Nur eines hat sie klar verstanden: Kritik = Fehler, Euphemismus = Wahrheit.


Verbindung zum Digital Services Act (DSA)

Warum ist diese Ausschreibung im EU-Kontext interessant?

Weil der Digital Services Act (DSA) Plattformen verpflichtet, „illegale und schädliche Inhalte“ konsequent zu kontrollieren. Dazu braucht es Filter, Moderationssysteme – und vor allem KI.

Doch eine KI urteilt nur so, wie sie trainiert wurde. Und genau hier kommen diese „Creative Writers“ ins Spiel:

  • Sie sind die menschliche Vorstufe der Filterung.
  • Sie legen fest, ob eine Formulierung „empathisch, klar, akzeptabel“ ist – oder „toxisch und problematisch“.
  • Ihre Bewertungen fließen ins Training zurück. Ergebnis: Die KI lernt, künftig nur noch den genehmigten Sprachstil auszugeben.

Von Kreativität zur Normierung

Die Begriffe in der Ausschreibung klingen positiv, sind in Wahrheit aber Bausteine einer Normsprache:

  • Creative Writing → kreativ, solange es niemanden stört.
  • Companionship → weich, konfliktfrei, immer kuschelig.
  • Presentation → glatt, poliert, ohne Kanten.

Was als Qualitätssicherung verkauft wird, ist am Ende eine ideologische Selektion.


Die Konsequenz

Damit entscheidet dieser Job indirekt darüber, dass:

  • Satire als „toxisch“ gebrandmarkt wird,
  • Kritik als „übergriffig“ gilt,
  • und direkte Sprache Schritt für Schritt verschwindet.

Das ist keine offene Zensur mit rotem Stift. Es ist subtiler: Das Unerwünschte wird gar nicht mehr erzeugt.


Fazit

Die EU sucht also nicht „Creative Writers“, sondern gut bezahlte Sprachpolizisten im Hoodie, die heimlich im Homeoffice dafür sorgen, dass KIs weichgespülte Antworten geben.

Und jetzt stellen wir uns mal vor, die Anna-Louises dieser Welt übernehmen wirklich das Ruder.

Dann reden wir bald alle so:

  • Keine Kritik mehr, nur noch Affirmation.
  • Keine Satire, sondern „Empowerment-Workshops“.
  • Keine Ecken und Kanten, sondern Wattebausch-Kommunikation, die nach Lavendelöl riecht.

Die Gesellschaft wäre ein riesiger Safe Space – voller Triggerwarnungen, Gender-Sternchen und Feelgood-Vokabeln, die mehr wie Raumduft klingen als wie Sprache.

Und ich? Ich als alter weißer, cis-hetero Steinzeitmann? Ich bin in dieser Zukunft offiziell abgeschafft. Mein Humor ist toxisch, meine Kritik übergriffig, mein Dasein allein schon eine Mikroaggression.

Endergebnis

Wir leben in einer Welt, in der nicht mehr gestritten, gelacht oder diskutiert wird – sondern nur noch empathisch genickt. Eine Welt, in der KI-Modelle klingen wie ein Yoga-Podcast, und jede unbequeme Wahrheit von einem Shadowban verschluckt wird, bevor sie überhaupt ausgesprochen ist.

Kurz: Wenn die Anna-Louises die Kontrolle haben, dann reden wir bald alle wie LinkedIn-Postings – voller Buzzwords, voller Phrasen, aber ohne jede Substanz.

Und das ist der Punkt, an dem Kritik nicht nur böse ist – sondern schlicht gar nicht mehr existiert.

Link zur Jobausschreibung der EU Auf LinkedIn


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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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