Die digitale Folter heißt jetzt ID Austria

Wie Österreich seine Bürger in ein digitales Irrenhaus dressiert.

Meine Mutter, 79, körperlich eingeschränkt braucht eine Information von einem Amt. Früher ging man mit einem Ausweis zum Amt: reden, Ausweis, Stempel, Zettel, fertig. Heute: Eintritt nur noch mit digitaler Kette – der sogenannten ID Austria.

Das Gespräch am Schalter läuft so:

„Haben Sie Ihre ID Austria am Handy?“

„ID was?“

„Sorry, ohne geht’s nicht, da kommen wir im System nicht rein.“

Kein Scherz: Dasselbe Amt, dieselbe Sachbearbeiterin wie vor Jahren – nur heute: Keine Digital ID, kein Zugriff, kein Bürger. Obwohl du vor Ihr stehst, mit Ausweis in der Hand, sieht sie dich nicht!

Also ab zur Gemeinde. Dort ein Din4 Zettel als quasi Betriebsanleitung für Dummies abholen, am ersten Blick komplizierter als eine Steuererklärung. Und als meine Mutter fragt: „Können Sie mir das bitte am Handy auch gleich einrichten?“ – Antwort: „Nein, wir dürfen nicht. “Aber Sie kennen ja sicher einen jungen Menschen der das für Sie erledigt.“

Meine Mutter scherzhaft noch immer glaubend, Sie ist gerade in einer Runde Gemeinde-Slapstick gelandet, sagt scherzhaft: Nein, Mein Sohn ist selber schon alt…

Leider hatte die Dame auf der Gemeinde, dass mit: Sie kennen sicher einen jungen Menschen der Ihnen das macht, bitter ernst gemeint!

Das musst du dir mal vorstellen: Beamte, die genau dafür bezahlt werden, Menschen zu helfen, spielen plötzlich Callcenter-Roboter und schicken eine 79 jährige Frau wieder nach Hause mit der Empfehlung: „Frag dein Kind oder irgend einen Jungen Menschen der dir den ganzen Scheiß einrichtet.“ Kannst du dir selber alles gar nicht mehr ausdenken, oder?


Die Einrichtungs-Hölle

Nun also der Sohn – offiziell erwachsen, aber längst Teil des Dauerkabaretts Strafplanet – darf ran, um das Rätsel zu lösen.

Randnotiz: Als ich vor zwei, drei Jahren selbst auf diese beschissene ID Austria umsteigen musste, hat man mir auf der Gemeinde tatsächlich noch geholfen. Vermutlich, weil ich damals noch halbwegs jugendlich rüberkam.

Heute, nach ein paar weiteren Runden durch das Strafplaneten-Gulag-System, sehe ich vermutlich aus wie der Rucksack von Luis Trenker auf der Wetterseite. Kein Wunder also, dass die Standardantwort mittlerweile lautet: „Fragen Sie einen Jungen.“

Am Abend fuhr ich zu meiner Mutter und dachte mir: Kein Problem, eine Aktion von 10 Minuten, App runterladen, Codes eintippen, fertig.

Ha! Willkommen im Strafplanet Deluxe:

  1. Zettel-Chaos: Aktivierungscodes, Sperrcodes, Rückstellungscodes – so viele Zahlen, dass du denkst, du meldest dich zu einer geheimen NASA-Mission an.
  2. Abnick-Gemetzel: Bevor irgendwas passiert: Cookies akzeptieren, 5 verschiedene AGB’s abnicken, „sind Sie ein Roboter oder Echt?“-Tests bestehen.
    „Wenn du die fünfte AGB bestätigt hast, erwartest du eigentlich, dass wenigstens ein kleiner Preis aufgeht – wie bei einem Spielautomaten. Aber nix da: nur das nächste Fenster mit noch mehr Abnickerei.“
  3. Der finale Slapstick: Am Ende soll ein QR-Code erscheinen – den du mit deinem Handy (auf dem der Code erscheint) scannen sollst. Klingt simpel, oder? Nein. Der QR-Code erscheint nur auf einem PC, den du erstmal haben musst. Ohne PC kein QR. Ohne QR keine ID. Ohne ID kein Leben. Es gibt dich quasi gar nicht!

Klingt doch einleuchtend oder?

Kurz: Das System zwingt dich, ein zweites Gerät einzusetzen, nur um mit dem ersten starten zu dürfen. Wer sich das ausgedacht hat, muss hauptberuflich Folterknecht in einer Kafka-Adaption sein.

Und genau deshalb helfen die Gemeindebeamten nicht mehr. Die haben das Theater selbst erlebt – und sich vermutlich anhören dürfen: „Ja seid ihr jetzt schon alle komplett deppert geworden?! Ich soll einen QR-Code vom Bildschirm meines Handys abfotografieren?!“ Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz oder?!

Ergebnis: Sie ziehen die Reißleine und lassen dich allein im Irrenhaus herumwurschteln…


Österreich – das Software-Testlabor

Man hat das Gefühl, Österreich ist das Versuchskaninchen für die absurdesten Software-Folterprogramme.

Alles, was sonst als Beta-Schrott in der Tonne landet und maximal wieder als Betriebssystem für ein VW-E-Auto rausgeholt wird, wird hier am Bürger ausprobiert:

– QR-Fesseln statt Bürgerrechte.

– App-Zwang statt Amtsgespräch.

– Beamte, die dastehen wie lebende Bildschirmschoner: Bewegung simulieren, aber keinerlei Funktion.

Das Ganze wirkt wie Bürokratie aus dem Beamten-Gulag – nur eben in der Wellness-Edition: mit ergonomischen Drehstühlen, 4K-Monitoren und Pflanzen vom Gärtner (nicht von IKEA). Natürlich alles brav bezahlt von dir.

Das Muster

Das ist kein Unfall. Das ist ein Dressurprogramm.

  • Wer springen kann, bleibt drin.
  • Wer stolpert, bleibt draußen.
  • Und alle, die keinen Computer haben, dürfen gleich am Rand der Gesellschaft parken oder wie der Österreicher zu sagen pflegt: Kann scheiß’n geh’n!

Im Klartext: Das ist kein Service, das ist eine Ausscheidungsprüfung. Der Staat hat sich von der Aufgabe verabschiedet, dir zu helfen. Stattdessen stellt er dir Hürden hin wie bei „Ninja Warrior“, nur gibts halt keinen Applaus, wenn du ins Wasser fällst.


Willkommen im Knast

Meine Mutter wollte Hilfe beantragen. Stattdessen landeten wir in einem digitalen Escape-Room, programmiert von Praktikanten irgendeiner überbezahlten Softwarebude und abgenickt von Politikern, die vermutlich nicht mal ihr eigenes Mail-Passwort kennen. Aber für jede neue Zwangsmaßnahme haben sie natürlich einen eigenen, auch von uns brav bezahlten Lakaien, der ihnen den ganzen Scheiß einrichtet.

Die Politik verkauft das als „Fortschritt“. In Wahrheit ist es das Gegenteil. Fortschritt hieße: Zugang so leicht wie möglich.

Das hatten wir schon: Amt, „Grüß Gott“, Ausweis, Ausdruck, Stempel, „Danke, Wiedersehen“. Aufwand: zehn Minuten plus ein kurzes Gespräch mit einem Menschen, dessen einzige Aufgabe war, dir zu helfen.

Heute aber sitzt du Beamten gegenüber, die hochbezahlt abnicken, herablassend Sprüche klopfen und dich dabei innerlich auslachen, weil du wie ein Schaf dastehst und alles brav frisst. Sie können es selbst kaum glauben, wie leicht sich die Leute dressieren lassen: blöken kurz, kuschen sofort, fluchen nur nach innen statt vor Ort einen, mit nicht jugendfreien Worten, Einspruchs- und Beschwerde- Tsunami loszutreten!

Und genau das wissen sie. Sie wissen, dass sie am längeren Ast sitzen. Wie schon bei Corona: große Sprüche, hohle Floskeln, und am Ende dieselbe Botschaft:

Beug dich – oder du bist draußen.

Das Ganze ist kein Versehen. Es ist Absicht. Es wird so lange erschwert, bis nur noch die Gehorsamen übrig bleiben.

Das hier ist kein modernes Europa.
Das ist ein Irrenhaus mit Türstehern im Beamtenstatus.


Fazit

Die ID Austria ist nicht das Ende der Bürokratie. Sie ist die nächste Eskalationsstufe — ein Upgrade in Sachen Demütigung.

Ein Land, das seinen Bürgern erst Steuern abpresst und dann QR-Codes in den Rachen schiebt, ist nicht modern sondern ein digitales Irrenhaus.

Die ID Austria ist kein Service. Sie ist der Praxistest für den digitalen Knast Europa: Jeder Schritt wird zur Farce, jede Hürde zur Dressur — bis du so kaputt bist, dass du alles schluckst. Und du? Wann hörst du auf, der brave, ewig gestrige Bürger zu sein, und fängst an, richtig laut zu fragen: „Was soll dieser Scheiß?“

Das hier ist ein Testlauf: Wie weit lässt du dich entmündigen, bevor du aufstehst und Nein sagst?

Amen — und wehe dem, der das für normal hält.


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Falls dir meine Texte ein Schmunzeln, Kopfschütteln oder einen kleinen Nervenzusammenbruch beschert haben: Das war Absicht.

Wer findet, dass so etwas öfter passieren sollte, darf mir gerne einen Kaffee, ein Bier oder ein ganzes Wochenende im Wellnesshotel finanzieren –

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Tom Weber

Tom Weber – Beruf: Störenfried. Diagnose: chronisch allergisch gegen Heuchelei, Doppelmoral und staatlich geprüften Schwachsinn. Schreibt auf dem Strafplaneten über alles, was im offiziellen Irrenhaus als „normal“ gilt – und daher dringend untersucht werden muss

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